Feuchtwiese in Messel 2015

- mehr Möglichkeiten für Vögel und Amphibien

Ansitze für kleine und große Vögel aufgestellt

Auf den wenigen Sitzgelegenheiten über dem Boden sind im Sommer im Messeler Feld für aufmerksame Spaziergänger immer wieder Vögel zu entdecken, die sich dort niederlassen. Dazu gehören insbesondere der Turmfalke bei seinen Flugpausen, aber auch Neuntöter und Schwarzkehlchen, die sich gerne vom Ansitz aus auf die Jagd nach Insekten oder andere Beute machen. Um die Gelegenheiten zum Ansitz zu vermehren, stellte ein kleines Einsatzteam unterstützt von NAJU-Mitgliedern Robinienpfosten auf. Mit einem professionellen Zwei-Mann-Erdbohrer wurden Löcher von einem halben Meter ausgehoben, in denen die Robinienstämme unterschiedlicher Länge und Dicke - betonfrei - versenkt wurden. So können Schwarzkehlchen und Co. im Frühjahr den Überblick behalten und auch der Turmfalke hat seine höheren Ansitze. Dass sie auch "unsichtbaren" Gästen als Sitzplätze dienen können, zeigte der Fund eines Eulengewölles neben einem alten Pfosten für den Elektrozaun.

Trockenheit statt Feuchtigkeit im Juli

Den trockenen Sommer überstand auch die Feuchtwiese nicht ohne ihren Charakter einzubüßen. Von "feucht" war nichts mehr zu sehen. Weder hatten die alten Teiche das Wasser gehalten, noch die neu gebaggerte Vertiefung Wasser aufgenommen. Von Amphibien und Libellen war daher nichts zu sehen. Die Islandpferde weideten nach der Brutzeit und erwiesen sich wiederum als gute Landschaftspfleger. Angesichts vieler Insekten im Gras waren neben anderen Vögeln wenigstens die Schwarzkehlchen wieder vor Ort. Wie jedes Jahr zogen Rotmilane und Turmfalken wieder ihre Kreise.

Neue Tümpel angelegt

Vor über 20 Jahren wurden auf der Feuchtwiese zwei Tümpel angelegt. Inzwischen sind diese jedoch häufig bereits im Frühjahr schon so verkrautet, dass sie keine idealen Laichbedingungen bieten, besonders nicht für erwünschte Amphibien wie den Laubfrosch.

Im Februar 2015 hat eine vom NABU beauftragte Fachfirma jetzt vier neue Tümpel angelegt, jeder etwa einen Quadratmeter groß. Bereits in einer Tiefe von 30-40 cm trat der Lehmuntergrund zutage. Deshalb ist zu hoffen, dass die Tümpel ganzjährig nicht austrocknen und auch im Sommer noch Wasser für Vögel und andere Wildtiere zur Verfügung steht.