Samstag, 24. August 2013. Die Stadt Darmstadt hatte wieder zur Umwelt-Informations-Börse eingeladen. Der Regen ließ sich genügend Zeit bis nach dem Ende der Veranstaltung, die Gewitter blieben ganz aus. So waren die äußeren Bedingungen für die Umweltinformationsbörse günstig. Der Andrang war von 10 bis 15 Uhr groß. Am NABU-Stand blieben viele Passanten stehen und kamen mit den Aktiven ins Gespräch:
Viele Neugierige und Rallye-Teilnehmer wurden von den Mikroskopen angezogen. Woher wohl die kleinen Ballen und die „Krümel“ stammten? Nicht immer war es leicht zu erkennen, dass dort Fledermauskot zu sehen war, der aus Insektenteilen bestand: Flügelteile, Beine, Krallen, Fühler und Mundwerkzeuge, die von den fliegenden Jägern nicht verdaut werden konnten.
Einige Verärgerte berichteten von ihren Enttäuschungen über Projekte, die vermutlich im Widerspruch zu Naturschutzinteressen stehen, besonders über nicht eingehaltene Zusagen bei Bauprojekten und die geringe Bereitschaft von Behörden, auf Bürgerbeschwerden zu reagieren.
Etliche Aktive suchten neues Informationsmaterial, um in ihrem Umfeld noch mehr für Vögel, Wildbienen oder Igel tun zu können.
Einige Engagierte erkundigten sich nach den Möglichkeiten, sich selbst einzubringen und fragten nach den Projekten. So kam die Sprache auf den Amphibienschutz in diesem Jahr am Steinbrücker Teich und der Grube Prinz von Hessen, aber auch auf die Möglichkeiten, das Angebot an Brutmöglichkeiten in der Stadt zu verbessern. Unser Baumstamm mit Nisthilfen und eine nachgebaute Hauswand boten hier viele Alternativen für Baum- und Felsbrüter unter den Vögeln an, aber auch Fledermausunterkünfte.
Die Kinder kamen oft wegen der Luftballons. Dafür sollten sie jedoch eine Aufgabe lösen, nämlich auf dem „Vogelrad“ wenigstens 2 von 12 Vögel benennen. Dass viele den Gartenrotschwanz nicht kannten, war weniger verwunderlich, denn dieser breitete sich erst in den beiden letzten Jahren in und um Darmstadt herum wieder stärker aus. Doch viele scheiterten bereits an Amsel, Kohl- und Blaumeise. Es war teilweise erschreckend, wie wenig die natürliche Umgebung bei Kindern und jungen Leuten noch an Aufmerksamkeit erfährt. Naturschutz ohne Kenntnisse über die Natur kann es jedoch weder als Herzensangelegenheit noch als tatkräftiges Engagement geben. Hier hat der NABU eine wachsende Aufgabe vor sich, die er zusammen mit anderen Institutionen angehen muss. Davon hat uns die Umweltinformationsbörse wieder einmal überzeugt.