Amphibien können kommen!

Flotter Arbeitseinsatz erspart einen zweiten Termin

Im sechsten Jahr stellt unsere NABU Gruppe nun schon den Amphibienzaun gegenüber dem Steinbrücker Teich frei und baut einen weiteren Zaun um das Ersatzgewässer in der angrenzenden Wiese auf. So ist die Arbeit schon fast Routine, auch wenn neue Helfer/innen integriert sind. Nach gut zwei Stunden sind alle Arbeiten erledigt und das eifrige Team kann sich zu einem Imbiss treffen. Als Nathan Diefenbach nach dem Unterricht vorbeikommt, um zu helfen, ist die Arbeit schon getan. Dieses Mal sind dabei:

Friededore Abt-Voigt, Robert Bender, Sindy Börner, Ulrike Borchard, Christoph Dickler mit Sohn, Martin Hoier, Steffi Klein, Peter Müllenhoff, Isfried Petzenhauser, Inge Schönhardt mit Benedikt, Gerhard Schweigert, Louis Sollinger, Anke Steffens, Ismail Suleiman und Hans Günter Abt.

 

Weil die Arbeiten so zügig erledigt sind und das Wetter für körperliche Arbeit im Freien optimal ist, fährt ein Teil der Helfergruppe anschließend noch zur Grube Prinz von Hessen, um die verbliebenen Hecken am Zaun zurückzuschneiden und den Laufweg der Amphibien zu den Durchgängen unter der Straße von Müll zu säubern. So wird ein zweiter Arbeitseinsatz am folgenden Wochenende überflüssig, was wiederum viel Organisations-, Vorbereitungs- und Fahraufwand erspart.

 

 

Wieder viele Amphibien gerettet

Rückgang gegenüber 2018 bei Erdkröten

Seit sechs Jahren sorgt die NABU Gruppe Darmstadt dafür, dass am Steinbrücker Teich nur noch wenige Amphibien unter die Räder kommen. Ohne die zuverlässige Arbeit vieler freiwilliger Naturschützer, die über fast zwei Monate hinweg täglich den Zaun begingen, wäre dies nicht möglich gewesen. Sie zählten die Amphibien und setzten sie um.


Der Erfolg des Projekts ist messbar. Die von Friededore Abt-Voigt ausgewerteten Ergebnisse zeigen die Wichtigkeit, die Tiere vor dem Verkehr zu schützen. 2.750 Amphibien wurden in diesem Frühjahr eingesammelt und in ein Gewässer in der Nähe des Steinbrücker Teichs umgesetzt. Außerdem wurden etwa hundert überfahrene Tiere gezählt, die aus Waldwegen auf die Straße gelaufen waren. Insgesamt überwogen die Erdkröten: 97 % machten sie 2019 aus. An zweiter Stelle standen die Bergmolche. Gefunden wurden außerdem einige Gras- und Springfrösche, Teichmolche und – eher selten – Feuersalamander.


Am Anfang der Schutzaktion seit dem Jahr 2013 gab es nach anfänglicher Stagnation in den Jahren 2017 und 2018 eine explosionsartige Steigerung der Amphibien. 2013 bis 2016 waren es jeweils um 1.200 Tiere, die umgesetzt wurden. Auf über 3.500 stieg deren Zahl im Jahr 2017 und auf fast 4.800 im Jahr 2018. Damit betrug die Amphibienzahl 2018 etwa das Vierfache der ursprünglichen Zahl, 2019 nur noch das 2,3-fache. Für den deutlichen Rückgang, der jetzt festgestellt wurde, könnte der heiße und trockene Sommer 2018 verantwortlich sein. Erdkröten leben zwar nicht im Wasser, sondern im Wald, überleben es aber nicht, wenn sie austrocknen. Möglicherweise wirkt noch ein neuer Fressfeind bei der Anzahl mit. Denn am Teich wurden Spuren von Waschbären entdeckt. Um dem Nachwuchs der Amphibien zukünftig noch bessere Überlebenschancen zu sichern, ließ Hessen-Forst das Ersatzgewässer 2018 vertiefen und vergrößern.