Ruhezone der besonderen Art

Während das Obstgrundstück 2012 seinen zweiten Frühling im neuen Gewand erlebt, greifen wir den NABU-Anspruch, für Mensch und Natur aktiv zu sein, wieder auf. Damit der "Kirschgarten" für alle ein Ort der Naturbeobachtung und der Ruhe sein kann, stellten wir im April zwei Bänke auf. Sie bieten Spaziergängern durch die Natur die Gelegenheit, sich in Muße zu erholen, ihren Gedanken nachzuhängen oder einfach zu sehen, was in diesem Stück Natur gerade aktuell ist.

 

Hugo Schnur und Friededore Abt-Voigt hatten die Holzbänke in Kirchbrombach abgeholt und nach Messel transportiert. Zum Abladen brauchten wir die Hilfe von Kurt Abraham und dessen Traktor, um die Schwergewichte möglichst nahe an ihren Bestimmungsort zu bringen. Dieter Voigt und Hans Günter Abt mussten für den Rest ebenfalls nochmals mit zupacken, um die Bänke in eine stabile und aussichtsreiche Position zu bringen. Jetzt fehlen nur noch die geplanten Informationstafeln.

Neue sehr erwünschte Bewohner

Beim Rundgang über das Grundstück gibt es wieder viel Abwechslung. Der Gartenrotschwanz hat sich eine kaputte Nisthöhle ausgesucht. Die Jungen blicken über das Brett ins Freie. Ein anderer Kasten wird von einer Hornisse erkundet.

 

Der Wendehals hat ebenfalls eine Nisthilfe ausgewählt. Seine Jungen turnen bereits auf dem Kasten und in den umstehenden Bäumen umher.

 

Auch am Boden gibt es etwas zu entdecken. Die Platten für Reptilien dienen der Maus als Dach. Und unter den Bänken wächst der Tintenfischpilz, dessen Äußeres Schönheit vortäuscht, aber mit seinem sporenhaltigen dunklen Schleim einen unangenehmen Duft verströmt, der Fliegen anlockt, uns jedoch eher vertreibt. Aber - so stark duftet er zum Glück nicht. Er darf bleiben, auch wenn er ein Neophyt aus Australien ist.

Die Jungen werden flügge, hier (noch unpolitische!) Wendehälse
Die Jungen werden flügge, hier (noch unpolitische!) Wendehälse

Neue Aufgaben bei der Grundstückspflege

Aufkommende Wildnis
Aufkommende Wildnis

Der feuchte Mai hat zwischen den Obstbäumen das Gras schießen lassen. Leider verstecken sich darin auch neue Kirschbaumtriebe aus den alten Stümpfen, Goldrute, Brombeerhecken und Brenn-nesseln. Wenn wir die Entwicklung sich selbst überlassen, ist die Verwilderung absehbar. Wir sprechen mit Familie Gerl deshalb ab, dass das Grundstück einigen Schafböcken zur Beweidung überlassen wird.

Fast wie Anno dazumal
Fast wie Anno dazumal

Dazu muss eine Schneise durch die hohe Wiese gemäht werden, damit der Elektrozaun auch aufgestellt werden kann. Denn nur er hält die Tiere davon ab, sich auf eigene Faust durch's Messeler Hügelland zu begeben. Schließlich gibt es auch andere leckere Weiden.

 

Das schwierigste Unterfangen ist offenbar das Einfangen der Böcke. Denn, so Stefan Gerl, sie lassen mit ihrer Kraft auch zwei Mann schon einmal erfolglos hinter sich. Aber es gelingt schließlich und der ältere Harry wird mit einem jüngeren Kumpanen in das neue Revier gebracht.

Die Empfehlung an uns lautet übrigens: Auf Eigentumsrechte kann man bei Schafböcken nicht pochen. Besser, wir halten uns außerhalb des Zauns auf. Wenn dies nicht machbar sein sollte, dann nur mit Blickkontakt, denn rasch kann aus der scheinbaren Angst auch Aggression werden.

 

Negative Erfahrungen - Leichtsinn und Vorsatz

Tod eines Widders vermutlich durch Fütterung verursacht

Viele Menschen erfreuen sich daran, Tiere zu füttern. Doch in ihrer Unwissenheit machen sie Fehler, die für die betroffenen Tiere auch tödlich enden können. So auch auf unserem Obstgrundstück geschehen. Einer der Widder musste inzwischen eingeschläfert werden. Die Besitzer fanden zum Beispiel Maiskolben, wo doch kein Mais in unmittelbarer Nähe wächst. Der deutliche Hinweis, die Tiere nicht zu füttern wurde missachtet. Wer sich als "Tierfreund" fühlt, sollte sich an solche Aufforderungen halten. Denn Fehler führen zum Leid für die Tiere und zum wirtschaftlichen Verlust der Schafhalter.

Sollten Sie als Spaziergänger beobachten, dass Fremde füttern, so sprechen Sie diese an. Nur Aufklärung hilft hier weiter.

 

Illegaler Müll mitten in der Landschaft

Wir vom NABU pflegen und säubern mit Hilfe engagierter Mitbürger in unserer Freizeit Flurstücke in der Messeler Gemarkung, um möglichst vielen Pflanzen und Tieren Lebenschancen zu eröffnen. Nun werden wir damit konfrontiert, dass die Zufahrt zu einem Grundstück vollkommen mit Müll verstopft ist. Auch der Bauer, der das anliegende Feld bearbeitet, wird behindert und findet neben seinem Getreide verdreckten Müll vor. So geschehen ist dies an der Landstraße zwischen Messel und Rödermark-Urberach auf der nördlichen Seite vor dem Wald. Eine weitere Müllladung liegt südlich auf dem Waldweg.

Wir sind über diese Verschmutzung empört, die wieder einmal von den Gemeinden mit Steuergeldern beseitigt werden muss, sofern die Umweltsünder nicht ermittelt werden können. Dabei haben wir in der Region ein bürgerfreundliches Müllentsorgungssystem.

Geschehen ist dieses illegale Abkippen höchstwahrscheinlich zwischen Sonntag, 10.06. und Dienstag, 12.06.2012. Wir bitten alle, die hier etwas beobachtet haben oder zur Herkunft des Mülls etwas sagen können, sich an die örtliche Polizei zu wenden, die bereits ermittelt.

 

Wir plädieren für Null Toleranz gegenüber solchen Umweltsündern!