Angesichts des großen Parallelprogramms am Steinbrücker Teich geraten die Aufgaben an der Grube Prinz von Hessen beinahe in den Hintergrund. Leider sind die Planungen für die weitere Erneuerung des Amphibienzauns bei Hessen Mobil noch nicht deutlich vorangeschritten. Der Lotteriegewinn von GENAU über 5.000 € wartet noch auf seine Verwendung. Für den langen metallenen Zaunabschnitt bleibt uns in jedem Fall das Flicken erspart.
An der Grube Prinz von Hessen sind 2021 wieder einige Absprachen erforderlich. Neben der Bushaltestelle ist ein Eichenast abgestürzt, der den Amphibien im Weg liegt. Die Erlaubnis, den Ast in der Kernzone des Walds zwecks Entfernung in kleinere Stücke zu schneiden, wird vom Forstamt Darmstadt erteilt. So kann der Wanderweg der Tiere wieder hindernisfrei benutzt werden.
Des weiteren hat Hessen Mobil zugesagt, dass man den Grünstreifen hinter dem Amphibienzaun maschinell mähen will. Selbst mit motorisierten Freischneidern ist die Entfernung des zähen Grases und der Brombeerhecken eine mühsame Arbeit. Deshalb ist dieses Angebot eine erhebliche Erleichterung für die Amphibienschützer. Weiter westlich gibt es einen Abschnitt, in dem ein umgefallener Baum seine Äste bis zum Amphibienzaun streckt. Dort kann Hessen Mobil nun ebenfalls die Brombeerranken zurückschneiden.
An den Durchgängen (Krötentunneln) unter der Dieburger Straße entfernen wir außerdem die von uns eingebrachten Hölzer, die als Barrieren dazu dienen, die Amphibien in die Durchgänge zu leiten. Sie müssen nach dem Mähen wieder eingesetzt werden.
Ärgerlich ist auch in diesem Jahr wieder der Müll, der nach dem Besuch der Grube im Graben landete. Eineinhalb 90-Liter-Wannen Müll bringen wir zum Container.
Kurz vor Ende der Arbeiten überrascht uns ein ausgewachsenes Wildschwein. Haben wir es durch unsere Geräusche bei der Arbeit aufgeschreckt? Es läuft hoch zur Straße, stoppt kurz und galoppiert dann auf die Südseite, setzt mit einem Sprung über den hölzernen Amphibienzaun und läuft in Richtung Grubenteich weiter. Vermutlich ist es ein Eber, der alleine durch den Wald streift.
Am Ende der Eiszeit mäht Hessen Mobil Brombeeren und hohes Gras am Leitplankenzaun. So nimmt uns maschinelle Arbeit den mühsamsten Teil der Vorbereitung des Zauns ab. Am Wochenende danach arbeiten Friededore Abt-Voigt, Ulrike Borchard und Ismail Suleiman mit Handarbeit die Feinheiten nach. Am Boden liegende Brombeerranken und überhängende Gräser, die Aufstiegshilfen für die Amphibien darstellen könnten, werden entfernt. Leider taucht auch immer wieder Abfall zwischen den Pflanzen auf.
An den Durchgängen werden die hölzernen Barrieren wieder eingebaut, welche die Amphibien in die Durchgänge leiten sollen. Eine erste Erdkröte sitzt bereits in der Nähe eines Eingangs. Auf der Hand bläht sie ihren Bauch auf, um größer zu erscheinen, viel zu groß, um sich fressen zu lassen. Das ist unnötig, da niemand Appetit auf Kröte verspürt.