Freitag Abend, angenehme Spätsommer-Temperaturen und ein spannendes Thema lockten ca. 40 Besucher an den Steinbrücker Teich.
Mit viel Wissen und Begeisterung im Gepäck erzählte unser Fledermaus-Team um Oliver und Lioba Allerlei über unsere heimischen Flattertiere.
Darmstadt mit 16 nachgewiesenen Fledermaus-Arten ist förmlich ein Hotspot für diese Tiere. Bedenkt man, dass Deutschlandweit 26 Arten belegt sind, wird es deutlich wie wichtig es ist, alles dafür zu tun, dass diese Tiere hier Nahrung und Unterschlupf bekommen. Zusammen mit anderen Organisationen kümmert sich der NABU deshalb hier ganz besonders.
Um die Vielfalt der "Hand-Flügler" - wie der wissenschaftliche Name der Fledermäuse (Chiroptera) übersetzt werden kann - stellten wir uns an verschiedenen Stellen am See auf.
Unter den Besuchern war auch eine Plüsch-Fledermaus, die als Modell für die fliegenden Hände der Fledermäuse mitwirkte.
Pünktlich zeigte sich 15 Minuten nach Sonnenuntergang als erste Fledermausart der Große Abendsegler. Er ist der Frühaufsteher unter den Fledermäusen und fliegt schon in der Dämmerung los. Da er relativ groß ist und hoch fliegt konnte er gut gegen den noch hellen Himmel in seinem elegant gleitenden Flug beobachtet werden. Gleichzeitig wurden seine typischen "Plip-Plop"-Ultraschall-Rufe mit den Fledermaus-Detektoren hörbar gemacht. Näher an der Vegetation und in Kopfhöhe flatterten wenig später die Mückenfledermäuse um die Teilnehmer. Die mit gerade einmal 4 - 7 g Körpergewicht und einer Flügelspannweite von 180 mm - 240 mm kleinste Art in Deutschland findet in Darmstadt ideale Verhältnisse und kommt hier relativ häufig vor. Sie kann im schnellen, wendigen Flug allerdings nur mit Hilfe der Ultraschall-Detektoren von der Zwergfledermaus unterschieden werden. Die war an diesem Abend auch unterwegs, genauso wie die Rauhautfledermaus. Leider zeigte sich der eigentliche Star des Steinbrücker Teichs die Wasserfledermaus nur kurz. Sie jagt in ruhigem Flug die Insekten über der Wasseroberfläche. Diese ist aber, nach den geringen Niederschlägen, nicht glatt genug, um ihre Rufe sauber zu reflektieren.
Trotzdem zeigte der Abend wieder einmal die Vielfalt der Fledermäuse in Darmstadt.
Müde aber zufrieden löste sich die Gruppe mit viel Wissen im Gepäck gegen 22 Uhr auf.